Anny Wild-Siber
1865 (Zürich) - 1942 (Turin)
Jüngste Tochter des Seidenfabrikanten Gustav Siber. Nach der Heirat mit Emilio Wild 1893 Umzug ins Piemont, das ihre zweite Heimat wird. Die Firma Wild & Abegg in Borgone di Susa bei Turin war sehr erfolgreich und ermöglichte der Familie ein komfortables Leben. Wild-Siber begann zu malen und wurde später eine leidenschaftliche Fotografin. Auf der Terrasse ihrer Villa gestaltete sie Blumenarrangements und Stillleben für die Kamera. Weitere Sujets umfassen Familienbilder, das Gesellschaftsleben, Stimmungsbilder, Reise- und Landschaftsaufnahmen aus den Alpen, den Dolomiten, von Venedig und Nordafrika und anderen Orten. Wild-Siber interessiert sich für Panorama- und Stereoaufnahmen, experimentiert mit verschiedenen Farbverfahren und dreht ab Mitte der 1920er Jahre 16-mm-Filme. In den 1930er Jahre stellte sie in piktorialistischer Manier ausgeführte «Drucke» her, die in verschiedenen internationalen Salons für Kunstfotografie gezeigt werden. Mitglied der Società Fotografica Subalpina. Der fotografische Nachlass wird bei der Fotostiftung Schweiz in Winterthur verwahrt.
Publications collectives
«Fous de couleur. Autochromes, les premières photographies couleur de Suisse (1907–1938)» (Kat.), Editions Alphil, Neuenburg 2015; «99 Fotografien», Lars Müller, Zürich 2021.
Expositions de groupe
Musée Gruérien, Bulle 2015 («Fous de couleur. Autochromes, les premières photographies couleur de Suisse (1907–1938)».