Josef Hanel

29.03.1865 (Hennersdorf/Jindřichov CZ) - 12.11.1940 (Neustadt/Prudnik PL)
Aus der Region Mähren-Schlesien im Nordosten der heutigen Tschechischen Republik gebürtig, siedelte Hanel 1915 nach München über, wo er als Maler und Fotograf arbeitete. Das Handwerk hat er sich offenbar autodidaktisch angeeignet. Sein naturkundliches Interesse führte Hanel zu einer vertieften Beschäftigung mit einheimischen Pflanzen und Pilzen, die er technisch vollendet fotografierte und mit höchster Genauigkeit kolorierte. Ihrer Exaktheit und ansprechenden Gestaltung wegen sind diese Glaspositive wissenschaftlich und ästhetisch von grossem Wert. Ab 1918 war Hanel in Aibling bei München ansässig, er hatte sich selbständig gemacht und lebte vom Verkauf seiner handkolorierten Glasdiapositive. 1923 kehrt Hanel nach Hennersdorf/Jindřichov zurück, wo er weiterhin seine Glasdiapositive vertrieb. Erhältlich waren rund 1200 Motive, die nebst Pflanzen und Pilzen auch Insekten und krankhafte Veränderungen von Pflanzen dokumentierten. Obwohl mittlerweile Farbfilme auf dem Markt waren, wurden Hanels Arbeiten ihrer Präzision wegen weiterhin in Lehre und Wissenschaft benutzt und als Illustrationen für naturkundliche Bücher verwendet. Rund 300 von Hanels Diapositiven liegen bei der Fotostiftung Schweiz in Winterthur.
Individual publications
«Die essbaren Pilze und deren Bedeutung für unsere Volkswirtschaft und als Nahrungsmittel», Völler, München 1916; «Unsere Giftpilze und ihre essbaren Doppelgänger», Natur und Kultur, München 1916; «Unsere Speisepilze. Auswahl der häufigeren und wichtigeren Markt- und Liebhaberpilze»; Natur und Kultur, München 1918; Ludwig Klein, «Gift- und Speisepilze und ihre Verwechselungen», Winter, Heidelberg, 1921; Christiane Jacquat, «Die Pflanzenbilder des 'I.H.', Eine rätselhafte Sammlung handkolorierter Glasdiapositive», AT, Aarau 2019.
Collective publications
Otto Gessner, «Die Gift- und Arzneipflanzen von Mitteleuropa, mit besonderer Berücksichtigung ihrer Wirkungen», Winter, Heidelberg 1931.