Domenic Mischol

28.08.1873 (Vulpera GR) - 13.07.1934 (Schiers GR)
Aufgewachsen auf dem Bernina-Pass, die Eltern führten das Hospiz. Ausbildung zum Lehrer in Schiers 1892-1896. Lehrer in Payerne und Bukarest bis 1898. Dann Lehrer für französisch und turnen in Schiers. Mischol eignete sich ab ca. 1900 das fotografische Handwerk als Erwachsener im Selbststudium an. Er arbeitete mit einer Balgenkamera und konzentrierte sich vornehmlich auf Landschaften, Bergaufnahmen und das Dorfgeschehen; die alte Küche des Pfarrhauses diente ihm als Fotolabor. Mischol stellte alljährlich eine Auslese von Fotos zusammen, die er als Postkartenserien in grosser Auflage drucken liess. Den Vertrieb besorgte er selber. Seine Aufnahmen fanden auch Verwendung für touristische Werbebroschüren. Mischol war kein Berufsfotograf, aber der einzige Fotograf vor Ort, so dass sich die Leute von ihm porträtieren liessen. Mischol war ein Tüftler und experimentierte mit verschiedenen fotografischen Techniken. Seine Fotografien, oft Bromöldrucke, reichte Mischol wiederholt an internationale Fotoausstellungen im Ausland ein, er wurde mehrfach ausgezeichnet. Ab 1912 war Mischol während vielen Jahren Redaktor der Schweizerischen Photographischen Blätter.
Einzelpublikationen
«Schiers Graubünden» (Leporello-Album), Polygraphisches Institut, Zürich 1905; «Aus Rhätikon und Silvretta», Verlag Jules Rich, Chur 1907; «Schuders und seine Bewohner», Stämpfli, Bern 1908; Christian Tarnuzzer, «Die Bernina-Bahn», Manarschal Ebner & Cie., Chur 1909; «Domleschg», Verlag Jules Rich, Chur 1909; «Splügen und seine Pässe», Brunner & Cie., Zürich 1910; «Das Mineral- und Moorbad Andeer und seine Umgebung», Hotel Fravi, Andeer 1910; «Am Davoser Landwasser», Brunner & Co., Zürich 1910; «Denkmäler bündnerischer Baukunst», Bündner Industrie- und Gewerbeausstellung, Chur 1913; «Der Westbau der evang. Lehranstalt Schiers nach seiner baulichen Erweiterung», Brunner & Cie., Zürich 1914; «Das Schreiben mit der Redisfeder. Ein Lehrgang in 18 Tafeln», Eigenverlag, Schiers 1922; «Das Oberhalbstein», Eigenverlag, Schiers 1922; Erwin Poeschel, «Das Bürgerhaus im Kanton Graubünden», 3 Bände, Orell Füssli, Zürich 1923-1925; «Künstlerische Landschaftsphotogaphie im Winter», J. A. Detoni, Wien 1924; Erwin Poeschel, «Das Burgenbuch von Graubünden», Orell Füssli, Zürich 1930; «50 Jahre Prättigauer Krankenhaus und Krankenverein 1881-1931», Prättigauer Krankenhaus, Schiers 1931; «Mit freundlichen Grüssen: Christian Meisser und Domenic Mischol, zwei Postkartenpioniere aus dem Prättigau» (Kat.), H. Kessler, Schiers 1994.
Sammelpublikationen
«Schweizer Volksleben. Sitten, Bräuche, Wohnstätten», Band 1, Eugen Rentsch, Erlenbach 1929; «Damals in der Schweiz. Kultur, Geschichte, Volksleben der Schweiz im Spiegel der frühen Photographie», Huber, Frauenfeld 1980; René Perret, «Frappante Ähnlichkeit. Pioniere der Schweizer Photographie», BEA, Brugg 1991; Paul Hugger (Hg.), «Bündner Fotografen» (Kat.), Offizin, Zürich 1992; «C’era una volta il Ticino», Edizione Fontana, Pregassona 2004; «Bilderstreit. Durchbruch der Moderne um 1930» (Kat.), Limmat, Zürich 2007; Paul Hugger (Hg.), «Welten aus Fels und Eis. Alpine Fotografie in der Schweiz, Geschichte und Gegenwart», NZZ Libro, Zürich 2009; «Ansichtssache. 150 Jahre Architekturfotografie in Graubünden», Scheidegger & Spiess, Zürich 2013.
Einzelausstellungen
Heimatmuseum Prättigau, Grüsch 1994 («Mit freundlichen Grüssen: Christian Meisser und Domenic Mischol, zwei Postkartenpioniere aus dem Prättigau»).
Gruppenausstellungen
Bündner Kunstmuseum, Chur 1992 («Bündner Landschaftsfotografen»); 2013 («Ansichtssache. 150 Jahre Architekturfotografie in Graubünden»); Fotostiftung Schweiz, Winterthur 2007/08 («Bilderstreit. Durchbruch der Moderne um 1930»).