Giorgio Sommer
02.09.1834 (Frankfurt am Main DE) - 07.08.1914 (Neapel IT)
Nach einer Ausbildung zum Kaufmann und der Niederlassung in Rom 1856 widmete sich Sommer ganz der Fotografie. Mit Edmondo Behles gründete er ein Fotostudio in Rom, machte sich aber bereits 1857 in Neapel selbständig und betrieb dort schliesslich vier Studios. Sommer konzentrierte sich auf die antiken Skulpturen in den Vatikanischen Museen, er stellte neben Souvenirs, Buchillustrationen und Postkarten mehrere Alben mit italienischen Stadtansichten her und dokumentierte auf längeren Reisen die Kunstschätze Italiens und Sehenswürdigkeiten Österreichs, Maltas und der Schweiz. Als er in den 1880er Jahren den schweizerischen Markt mit kostengünstigen Ansichten überschwemmte, verärgerte Sommer mit solcher Geschäftstüchtigkeit sogar den Schweizerischen Photographen Verein. 1872 fotografierte er den Ausbruch des Vesuvs und bastelte aus solchen und anderen Katastrophen diverse Alben, so auch über das Erdbeben auf Ischia 1883. Sommer ist einer der bedeutendsten italienischen Fotografen des 19. Jahrhunderts, sein reichhaltiges Werk ist von erheblichem dokumentarischem Wert.
Einzelpublikationen
«Largo Vittoria Napoli», o. V., Neapel o. J.; «Napoli», o. V., Neapel o. J.; «Photographien aus Italien», o. V., o. J. 1985; «Giorgio Sommer in Italien. Fotografien 1857-1888» (Kat.), Braus, Heidelberg 1992; «L'Italia virata all'oro attraverso le fotografie di Giorgio Sommer», XXX, Florenz 2007; «Dal Vesuvio alle Alpi. Giorgio Sommer, fotografie d'Italia, Svizzera e Tirolo» (Kat.), Museo Nazionale della Montagna Ducca degli Abruzzi, Turin 2011.
Sammelpublikationen
Piero Bianconi, «Ticino com’era», Armando Dadò Editore, Locarno 1979; Enzo Azzione, «La fotografia sul Lago Maggiore, 1840-1890», Alberti, Intra 1980; Peter Keckeis (Hg.), «Damals in der Schweiz. Kultur, Geschichte, Volksleben der Schweiz im Spiegel der frühen Photographie», Huber, Frauenfeld 1980; «Giorgio Sommer fotografo a Napoli», Electa, Mailand 1981; «The Photographs of Giorgio Sommer» (Kat.), The Workshop, Rochester 1981; «Karl Iten (Hg.), «Uri damals, Photographien und Zeitdokumente 1855-1925», Gamma, Altdorf 1984; René Perret, «Frappante Ähnlichkeit. Pioniere der Schweizer Photographie», BEA, Brugg 1991; «Italien sehen und sterben. Photographien der Zeit des Risorgimento (1845-1870)» (Kat.), Römisch-Germanisches Museum, Köln, Köln 1994; «Im Land der Sehnsucht: Mit Bleistift und Kamera durch Italien, 1820 bis 1880» (Kat.), Kunsthalle, Bremen 1998; «Fernschau. Global. Ein Fotomuseum erklärt die Welt, 1885-1960» (Kat.), Forum Schlossplatz, Aarau 2006; «Aufbruch in die Gegenwart. Die Schweiz in Fotografien 1840-1960», Limmat Verlag, Zürich 2009; Paul Hugger (Hg.), «Welten aus Fels und Eis. Alpine Fotografie in der Schweiz, Geschichte und Gegenwart», NZZ Libro, Zürich 2009; «Neapel und der Süden. Fotografien 1846-1900» (Kat.), Hatje Cantz, Ostfildern 2011.
Einzelausstellungen
The Workshop, Rochester 1981/82 («The Photographs of Giorgio Sommer»); Neue Galerie der Stadt, Linz 1985 (« Giorgio Sommer. Photographien aus Italien»); Stadtmuseum, München 1992 («Giorgio Sommer in Italien. Fotografien 1857-1888»); Museo Nazionale della Montagna Ducca degli Abruzzi, Turin 2011 («Dal Vesuvio alle Alpi. Giorgio Sommer, fotografie d'Italia, Svizzera e Tirolo»).
Gruppenausstellungen
Musée de l'Elysée, Lausanne 1988 («La collection Robert Lebeck»); Römisch-Germanisches Museum, Köln 1994 («Italien sehen und sterben. Photographien der Zeit des Risorgimento (1845-1870)»); Kunsthalle, Bremen 1998 («Im Land der Sehnsucht: Mit Bleistift und Kamera durch Italien, 1820 bis 1880»); Forum Schlossplatz, Aarau 2006 («Fernschau. Global. Ein Fotomuseum erklärt die Welt, 1885-1960»); Landesmuseum, Zürich 2009 («Aufbruch in die Gegenwart. Die Schweiz in Fotografien 1840-1960»); Neue Pinakothek, München 2011/12 («Neapel und der Süden. Fotografien 1846-1900»).